Kettenbriefe / HOAX

Kettenbriefe / HOAX

Immer wieder tauchen per E-Mail versendete Kettenbriefe oder Posts in Sozialen Netzwerken zum Thema "Knochenmarkspende" auf, in denen nach einem Spender mit einer bestimmten Blutgruppe gesucht wird. Diesen Aufrufen fehlt jede Grundlage, alleine schon deswegen, da für eine Spende keine Übereinstimmung der Spender- und Empfängerblutgruppe notwendig ist. Wichtig ist die Übereinstimmung der sogenannten HLA-Werte.

Um die weitere Verbreitung dieser (und ähnlicher) Kettenbriefe zu verhindern, lesen Sie die untenstehende Info und teilen Sie sie ggf. dem Absender eines solchen Kettenbriefes mit. Leiten Sie einen Kettenbrief keinesfalls weiter.

Info zu Leukämie-Kettenbriefen aus dem Hoax-Info-Service von Frank Ziemann

Auszug aus den Extra-Blatt "Knochenmarkspende: Kettenbriefe" des Hoax-InfoService

Es kursieren derzeit mehrere Kettenbriefe, in denen angeblich(!) für einen an Leukämie erkrankten Menschen ein Knochenmarkspender gesucht wird.

Fast alle hier bekannt gewordenen Kettenbriefe sind schlechte Scherze ohne realen Hintergrund.

Es wird meist nach Spendern mit einer bestimmten Blutgruppe gesucht. Wer selbst Leukämie (Blutkrebs) hat oder enge Freunde oder Verwandte hat, die betroffen sind, weiß, dass die Blutgruppe für eine Eignung als Spender von Knochenmark (bzw. Blutstammzellen) irrelevant ist. Er/sie würde also so etwas nicht in einen ernst gemeinten Aufruf schreiben.

Ferner hat sich (wie auch bei den E-Petitionen) bislang stets herausgestellt, dass die angegebenen E-Mail-Adressen nicht (mehr) gültig sind. Das gilt sowohl für 'Toshiba65@AOL' als auch für 'Divine-Tatyana@ComTel'. In einigen Fällen ging die ursprüngliche Adresse in der Kette verloren und die eines arglosen Weiterleiters nahm diesen Platz ein. Das ist besonders übel für den/die Betroffene/n, weil nun der Eindruck entsteht, er/sie habe Leukämie und/oder sei Verfasser/in dieses Kettenbriefs. Dies betrifft vor allem Julia S. (PRint Agentur). Bitte verschonen Sie sie mit Anfragen jedweder Art zu diesem Kettenbrief. Einige der 'Toshiba'-Mails enthalten auch die Adresse von Simona L. aus München, für die das gleiche gelten dürfte. Die in neueren Versionen enthaltene Adresse <macgyler@gmx.at> existiert nicht (mehr?).

Mir liegt eine Mail von <Thoshiba@aol.com> vor, in der der Absender mitteilt, dass dieser Aufruf durchaus ernstgemeint sei. Ein geeigneter Nachweis der Seriosität dieses Spendenaufrufs steht weiterhin aus.

Im Falle 'Tatyana' gibt es noch einen anderen Hintergrund: Besagte Dame hat wohl von sich selbst behauptet, sie hätte Leukämie. Andere haben daraufhin diese Kettenbriefaktion gestartet, weil sie ihr helfen wollten. Mehr Details dazu später mal an dieser Stelle. Auch hier gibt es mindestens einen Fall, wo eine wohlmeinende Weiterleiterin (Petra G. aus Wien) zum Opfer vieler Anfragen wurde, weil die ursprüngliche Absender-Adresse nachträglich entfernt wurde. Bitte verschonen Sie sie mit Anfragen jedweder Art zu diesem Kettenbrief.

Eine andere Situation besteht bei dem Aufruf 'Hilfe für Laura ', der in einigen Foren gepostet wurde. Hier besteht wohl ein realer Hintergrund, allerdings ein tragischer: Laura ist im Januar 2000 verstorben. Bitte verbreiten Sie diesen Aufruf nicht mehr weiter und sehen Sie bitte auch von Nachfragen bei den angegebenen Kontaktadressen ab!

Unabhängig von dem zweifellos ernsten Hintergrund in Fällen, wo wirklich jemand an Leukämie erkrankt ist, gilt jedoch weiterhin der Grundsatz: Kettenbriefe sind kein adäquates Medium zur Kommunikation seriöser Anliegen.

Das belegen gerade die obigen Fälle mal wieder äußerst plastisch. Leiten Sie diese Kettenbriefe bitte nicht weiter.

Alle hier nur stark verkürzt wiedergegebenen Namen von WeiterleiterInnen der Kettenbriefe sind hier mit vollem Namen und Adresse bekannt. Diese Informationen werden jedoch zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen auch auf Nachfrage nicht herausgegeben. Punkt.

Wenn Sie wirklich an Leukämie erkrankten Menschen helfen wollen, lassen Sie sich bei einer Knochenmarkspenderdatei registrieren.