Chronisch Lymphatische Leukämie (CLL)

Chronisch Lymphatische Leukämie (CLL)

Die Chronisch Lymphatische Leukämie (CLL) ist eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Organsystems. Sie ist dadurch definiert, dass sich entartete Lymphozyten im Blut vermehren, d.h. es sind zu viele, und sie haben nicht mehr die normale Funktion.

Die CLL wird in der Regel nur behandelt, wenn ein fortgeschrittenes Krankheitsstadium vorliegt oder wenn ein frühes Krankheitsstadium vorliegt und der Patient gleichzeitig über krankheitsbedingte Beschwerden klagt.

Um das individuelle Krankheitsstadium eines Betroffenen festzulegen, erfolgt eine Stadieneinteilung der CLL entweder nach den Kriterien der Binet- oder der Rai-Klassifikation.

Wer ist betroffen?

Etwa vier Patienten pro Jahr und 100.000 Einwohner erkranken an einer CLL.

Die Erkrankungshäufigkeit nimmt in den höheren Lebensaltern steil zu.

Im Durschnitt sind die Patienten ca. 70 Jahre alt, das heißt, es gibt weniger junge Patienten mit CLL. Auf das Geschlecht bezogen, erkranken mehr Männer als Frauen.

Was sind die Ursachen?

Die Ursachen bei der Chronisch Lymphatische Leukämie sind weitgehend unbekannt. Man findet allerdings ein etwas erhöhtes familiäres Risiko. So haben z.B. die Kinder von CLL-Patienten im Vergleich zur Normalbevölkerung ein dreifach erhöhtes Risiko, später selbst eine CLL oder einer andere Lymphomerkrankung zu bekommen.

Bei Menschen, die Asbest ausgesetzt waren, sowie bei Beschäftigten in der Landwirtschaft und in der gummiverarbeitenden Industrie wurde eine CLL allerdings häufiger beobachtet.

Was sind die Symptome?

Eine CLL kann sich bei Betroffenen mit sehr unterschiedlichen Symptomen zeigen. Allerdings hat etwa ein Viertel aller Patienten hat zum Zeitpunkt der Diagnosestellung keinerlei Beschwerden.

Auftretende Symptome bei der Diagnosestellung können sein:
schmerzlose Schwellungen der Lymphknoten in der Hals-, Schlüsselbein-, Achsel- oder Leistenregion,  Fieber, Gewichtsverlust, Nasenbluten, eine vergrößerte Leber, eine vergrößerte Milz, Anämie (Blutarmut), (bedingt durch die Anämie) verminderte Leistungsfähigkeit und Müdigkeit/Abgeschlagenheit, Nasenbluten, schwer stillbare Blutungen (z.B. nach Zahnarztbesuch), erhöhte Infektanfälligkeit.

Die hier beschriebenen Symptome der CLL sind im Allgemeinen sehr unspezifisch.

Sie können auch im Zusammenhang mit vergleichsweise harmlosen Erkrankungen auftreten und haben in meisten Fällen nichts mit einer CLL zu tun.

Bei anhaltenden Beschwerden ist es jedoch ratsam, so bald wie möglich einen Arzt zu konsultieren, um die Ursache zu klären.

Diagnose

Da alle genannten Symptome aber auch auf andere Krankheiten hinweisen können, muss zur sicheren Diagnosestellung die Zusammensetzung des Blutes (Blutbild) und der Blutausstrich des Patienten untersucht werden. Außerdem wird eine Immunphänotypisierung der Leukämiezellen des Blutes vorgenommen.

Weiterhin können Ultraschalluntersuchungen (Sonografie) des Bauches, Computertomografien, Röntgenaufnahmen und Kernspintomographien zur Diagnostik beitragen.

Nach den bei den genannten Untersuchungen gewonnen Erkenntnissen, wird eine CLL in verschiedene Stadien (Binet-Stadium A, B und C ) eingeteilt.

Behandlung

Ob und wie eine CLL behandelt wird entscheidet sich nach dem Stadium.

Im Stadium Binet A wird in der Regel abgewartet (engl. Bezeichnung dafür: „watch and wait"). Das heißt, die CLL wird nicht behandelt, aber der weitere Erkrankungsverlauf beobachtet. Dabei wird am Anfang engmaschiger kontrolliert. Hierbei reichen eine körperliche Untersuchung und eine Blutentnahme in der Regel aus. Wenn sich am Zustand nicht viel ändert, kann nach einem Beobachtungszeitraum von einem Jahr die Zeitabstände zwischen den Untersuchungsterminen vergrößert werden.

Ebenso verfährt man im Stadium Binet B. Sollten krankheitsbedingte Symptome auftreten, kann man hier überlegen eine Therapie durchzuführen 

Im Stadium Binet C ist die CLL soweit fortgeschritten, dass das normale Blutbild beeinflusst ist.

Eine CLL bei der einen Behandlung notwendig ist, wird immer medikamentös durch eine Chemotherapie und/oder durch monoklonale Antikörper (Immuntherapie) therapiert. Die Auswahl des Behandlungsschemas hängt von der individuellen körperlichen Verfassung des Patienten ab.

Weiterführende Informationen zur Behandlung der CML (z.B. auch Infos über laufende Therapiestudien) finden Sie auf den Internetseite des Kompetenznetzes Maligne Lymphome.

Weiterführende Literatur

Chronische Lymphatische Leukämie - Ratgeber für Patienten

Kostenlose Patientenbroschüre die von der Stiftung Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe herausgegeben wird.